Mindener Tageblatt 3.6.2017
Minden (mt). Wenn die Volleyball-Senioren bei den deutschen Meisterschaft heute und morgen bereits zum dritten Mal in Minden ihr Stelldichein geben, wird die sportliche und logistische Herausforderung für Ausrichter 1. VC Minden abermals um ein Vielfaches steigen. Denn erstmals spielen die Aktiven aller Klassen ihre Champions an einem Ort aus - ein bis dato noch nicht vorgekommenes Erlebnis. In insgesamt zehn Altersklassen wird um die Titel bei Männer und Frauen gekämpft. In zehn Großsporthallen in Minden, Porta Westfalica und Hille sind 120 Mannschaften aus der gesamten Republik am Start, um am Ende einen der begehrten, wenn möglich goldenen Buttjer für Platz eins, mit nach Hause nehmen zu dürfen.
Ein gewaltiger Auflauf an ambitionierten Sportlern, nahezu 2000 Aktive werden an den zwei Turniertagen in Minden erwartet. Dafür muss im Umfeld die Unterbringung gewährleistet werden. Hotels, Privatanbieter und Campingplätze können sich freuen. Die Liste der Hotelbuchungen reicht bis nach Lübbecke. Im gesamten Kreisgebiet sind Übernachtungsmöglichkeiten angeboten worden.
Mehr als 150 Helfer stellen sich für Organisation, Wettkampfleitung, Cafeterias und viele weiteren Tätigkeiten zur Verfügung, auch etliche Flüchtlinge sind mit von der Partie. Unter anderem müssen mit mehr als 1000 Meter Kreppband etliche der 30 Spielfelder meisterschaftstauglich ausmarkiert werden.
Schon bei Ankunft der Mannschaften gestern am Meeting-Point in der Mindener Kampa-Halle wurden die ersten 200 Kisten Mineralwasser ausgegeben. Dort können auch die etwa 1200 vorbestellten Event-T-Shirts entgegengenommen werden. Hunderte weitere werden im Verlauf des Wochenendes gedruckt. Der Kaffee soll den Teilnehmern besonders gut aus 500 eigens mit dem DSM-Logo bedruckten Tassen schmecken.
Heute Abend werden bei der Players-Party im Nord-Foyer hinter der Gegentribüne der Kampa-Halle mehr als 1000 Gäste ihren müden Knochen eine Zusatzleistung abverlangen. 30 Mindener Buttjer in Gold, Silber und Bronze warten darauf, am morgen als Siegerpokale in glückliche Hände übergeben zu werden. Gleiches gilt für 360 Siegermedaillen.
Die ehrenamtlichen Helferteams des Ausrichters 1. VC Minden sind rund um die Uhr im Einsatz. Wenn andere sind nach den schlauchenden Spielen der gemütlichen Feier hingeben dürfen, geht für die Organisatoren die Arbeit unvermindert weiter.
Seit eh und je an vorderster Front dabei: Silvia Deidert und Yuri Chabrouski. Deidert hat sich bei den vergangenen beiden Auflagen der Titelkämpfe in Minden als Kuchen-Koordinatorin einen Namen gemacht. Für sieben Cafeterias muss sie den Überblick behalten: von den Vereinsmitgliedern gefertigte Kuchen und Salate müssen entgegengenommen und passend auf die Wettkampforte verteilt werden, von dort gemeldeter Bedarf an Kaffee, Würstchen und Getränken muss möglichst sofort befriedigt werden. Und die T-Shirt-Nachbestellungen müssen nebenbei auch noch abgewickelt werden. Ihr Kommunikationsnetzwerk „Cafeterias“ besteht aus mehr als 50 Telefonnummern. „Ich schaue aber auch überall persönlich vorbei. Problemstellen erkennen und Hinweise aufnehmen, das geht im direkten Kontakt immer noch am besten“, sagt Deidert. Also: ständig unterwegs und trotzdem jederzeit ansprechbar, das ist die Herausforderung, die es zu bestehen gilt. Deidert: „Ja, so ein Wochenende ist natürlich Stress pur, aber die eingespielte Zusammenarbeit im Team, die vielen hilfsbereiten Hände und die fröhliche Atmosphäre mit den Sportlern, das gibt einem auch viel zurück.“
Als hauptamtlicher Trainer beim 1.VC Minden ist Yuri Chabrouski die „Allzweckwaffe“ in schwierigen Lagen. Neben seiner durch zahlreiche Erfolge belegten Volleyballkompetenz sind immer wieder auch seine Fähigkeiten als Organisator, Motivator und auch als Handwerker gefordert. So wird er heute mit einigen Helfern für den meisterschaftsgerechten Aufbau der Spielfelder sorgen. Unter anderem müssen zahlreiche Felder mit Kreppband ausmarkiert werden. „Das ist schwieriger als es ausschaut“, verrät er. Und auch die unterschiedlichen Netzanlagen in den zehn Hallen richtig zu spannen, geht nicht ohne List und Tücke. Aber dafür hat der 1. VC ja seinen Yuri.
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